Gestern dann die große Überraschung: Die IFBB Pro League vergibt eine Wildcard an den Publikumsliebling, sodass er auch ohne Qualifikation am Mr. Olympia teilnehmen kann.
Diese Entscheidung spaltet Bodybuildingfans weltweit derzeit in zwei Lager:
Die einen freuen sich über seine Teilnahme, verweisen auf die widrigen Umstände und die Tatsache, dass Wildcards ja keine Seltenheit sind. Immerhin erhielten in den letzten Jahren Kevin Levrone, Flex Wheeler und Cedric McMillan einen Special Invite. Darüber hinaus kann man die Regelung, dass ehemalige Titelträger automatisch qualifiziert sind, auch als Special Invite betrachten. Zudem dürfte außer Frage stehen, dass Ramy den Wettkampf bereichern wird.

Die Gegenseite argumentiert, dass es schlicht willkürlich ist, wen der Veranstalter einlädt. Bei Kevin und Flex war es ihr Legendenstatus, bei Cedric dessen militärische Verpflichtungen. Wo fängt man an, wo hört man auf? Was muss man erreicht haben, um einen Special Invite zu bekommen? Und ist das nicht unfair denen gegenüber, die sich teils über eine ganze Reihe von Wettkämpfen mühsam qualifizieren? Man denke an Steve im letzten Jahr!
Fakt ist, dass Wild Cards im Sport zumeist kritisch beäugt werden und in vielen Sportarten abgeschafft wurden. Das populärste Beispiel ist wohl die Fußballweltmeisterschaft, wo bis zur WM 2006 der amtierende Weltmeister automatisch qualifiziert war.
Warum also überhaupt Special Invites? Die Antwort ist recht banal: Weil der Veranstalter davon ausgeht, dass der eingeladene Athlet der Veranstaltung einen Mehrwert bringt. Und bedenkt man, wie viele Fans Ramy weltweit hat, ist davon auszugehen, dass er das tut. Zumal Flex Lewis kurzfristig verletzungsbedingt absagen musste.

Ob das nun fair ist oder nicht, dass muss jeder für sich selbst entscheiden!